Von einer Persönlichkeitsstörung spricht man, wenn das Verhalten, die Empfindungen und die Einstellungen eines Menschen stark von den kulturellen Normen abweichen. Betroffene ecken oft an, fühlen sich „anders“ als Andere, aber können dies selbst nicht genau benennen. Häufig kommen sie mit den Aufgaben des Lebens und insbesondere im Kontakt mit anderen Menschen schlecht zurecht und es kommt wiederholt zu Krisen oder Konflikten.
Es gibt mehrere Formen von Persönlichkeitsstörungen, die sich stark voneinander unterscheiden. So gibt es beispielsweise Betroffene, die sehr misstrauisch sind und zurückgezogen leben. Andere wiederum suchen die permanente Nähe und Bestätigung von anderen Menschen. Zu den populärsten Formen gehören die Narzisstische Persönlichkeitsstörung und die Emotional-instabile Persönlichkeitsstörung (Borderline).
Lange Zeit galten Persönlichkeitsstörungen als chronisch und kaum behandelbar. Diese Vorstellung ist mittlerweile aber überholt, und es existieren sehr gute therapeutische Möglichkeiten, um Betroffenen zu helfen.
Betroffene leiden unter starken Gefühlsschwankungen und werden regelmäßig von negativen Emotionen überflutet. Manche Auslöser können sie in schwere Krisen stürzen lassen. Diese Krisen gehen oft mit selbst verletzendem Verhalten einher, wie z.B. Drogen- oder Alkoholkonsum, starker Selbstabwertung oder Schnitten in die Haut (Ritzen). Borderline-Patienten haben Schwierigkeiten damit, ihre eigenen Gefühle richtig einzuordnen, daher werden sie häufig von einem diffusen Anspannungsgefühl beherrscht. Auch das Selbstwertgefühl und das Gefühl für die eigene Identität sind instabil. Betroffene verspüren in manchen Momenten großen Hass auf sich selbst und in anderen Momenten wiederum innere Leere.
Fälschlicherweise wird oft behauptet, Menschen mit einer Borderline-Erkrankung seien manipulativ. Tatsächlich jedoch haben sie Schwierigkeiten in Beziehungen zu vertrauen und agieren oft aus purer Verzweiflung mit Drohungen oder verbalen Angriffen.